Am höchsten bewertete kritische Rezension
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2,0 von 5 SternenLangweilig und bieder
VonFrau Crispinam 18. Februar 2017
Die vielen positiven Filmkritiken kann ich nicht nachvollziehen, der Film ist langweilig gefilmt, behäbig erzählt und die Darsteller haben 0 Charisma. Einzig der Kanadier Mike Myers als zwielichtiger schillernder Studio-Betreiber konnte seiner Rolle etwas Vielschichtigkeit einhauchen. Aber auch seine Figur blieb letztendlich ein nicht weiter hinterfragtes Abziehbild. Bei historischen oder zeitgeschichtlichen Stoffen finde ich das immer fatal. Die Figur des naiven Kellners aus New Jersey, der auszog, in New York sein Glück zu machen, war mit Ryan Phillippe mit einem völlig talentfreien Schauspieler besetzt, der zu Recht die Goldene Himbeere erhielt (gemeinsam mit der nervenden Koks-Omi); Der einzige Star in dem Streifen ist Salma Hayek: Sie strengt sich an, zeigt aber auch deutlich die Grenzen ihres Talents und die Gesangs- und Tanzeinlage war einfach nur schlimm. Alle anderen Schauspieler waren unterirdisch schlecht.
Es ist kein, wie manchmal behauptet, Teeniefilm und auch kein Jugendfilm, denn das Studio 54 war keine Disco für Jugendliche, sondern ein Tempel der Dekadenz für Mittdreißiger, die hier ihre Jugend nachholen wollten - Mick Jagger und seine Bianca (leider durfte sie nicht nackt wie in echt durch die Kulissen reiten) und die anderen Promis, die sich hier selbst im Kokswahn feierten, waren um 1980 alle schon über 30 und keine Teenies mehr. Die Disco-Blütezeit lag Anfang der 70er Jahre, nicht Ende. Eigentlich war das Studio 54 schon bei seiner Gründung ein Anachronismus. Warum der hässliche Bau und diese verkitschte Scheinwelt so berühmt wurden und warum der Sohn eines Postangestellten aus Brooklyn für ein paar zugedröhnte Jahre zum König der Diskotheken wurde, das wird auch nicht im Ansatz erklärt. Gedreht wurde übrigens nicht in New York, sondern in Kanada. Das ist leider zu merken, es wirkt alles wenig authentisch, sondern irgendwie falsch.
Fazit: Bieder, brav und langweilig, da helfen auch ein paar lächerliche Sexszenen und schwule Anspielungen nicht. Ein "Schwulenfilm" war das schon gar nicht. Ehrlich gesagt, ich fand es lächerlich. Da ging es ja in den Discos in Düsseldorf in den 70ern abgefahrener zu.......Einzig interessant an dem öden Streifen: Der Kurzauftritt von Donald Trump. Auch die Musik war ok, besonders der Auftritt der singenden Ladies in Rot (dafür die 2 Punkte und für Myers).