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Roter Herbst in Chortitza: Nach einer wahren Geschichte Gebundene Ausgabe – 15. Februar 2018
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- Seitenzahl der Print-Ausgabe464 Seiten
- SpracheDeutsch
- HerausgeberBrunnen
- Erscheinungstermin15. Februar 2018
- Abmessungen13.8 x 4 x 21.1 cm
- ISBN-103765509884
- ISBN-13978-3765509889
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Produktinformation
- Herausgeber : Brunnen; 1. Edition (15. Februar 2018)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 464 Seiten
- ISBN-10 : 3765509884
- ISBN-13 : 978-3765509889
- Abmessungen : 13.8 x 4 x 21.1 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 826,433 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 8,124 in Biografische Romane (Bücher)
- Nr. 9,367 in Familiensaga
- Nr. 56,990 in Religion & Glaube (Bücher)
- Kundenrezensionen:
Informationen zum Autor

Tim Tichatzki, geboren 1974 in Mannheim, lebt heute mit seiner Familie in Köln. Gute Geschichten, präsentiert in Bildern, Vorträgen und Texten, sind seine Leidenschaft. Sie handeln von den Schönheiten des Lebens, aber auch, wie leicht diese durch Gewalt zerstört werden können.
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- toll geschrieben
- schwere Kost aber tiefgründig
- eröffnet ein Fenster in eine Zeit (Russland/Ukraine unter Stalin), von der man sonst nur sehr wenig weiß
- da es eine wahre Geschichte ist, ist alles umso bewegender
- jede und jeder, die es gelesen hat, war bisher begeisstert
Fazit: unbedingt lesen!
Die ganze Zeit fragte ich mich beim Lesen dieses Buches nach den Motiven des Verfassers. Wie kommt ein Mensch dazu, so ein dunkles Kapitel der Menschheit nochmals ans Licht zu zerren? Erst mit seinem allerletzten Satz offenbart der Autor sein Geheimnis: "Meine Hoffnung ist, dass dieses Buch einen Beitrag leisten kann, die Geschehnisse von damals nicht zu vergessen, sondern für nachfolgende Generationen am Leben zu erhalten." Aber genügt diese Motivation, um dem Leser ein Buch von über 450 Seiten zuzumuten?
So viel menschliche Gemeinheiten und ungerechte Machenschaften der Behörden – man würde es nicht glau-ben, wenn es nicht so erlebt worden wäre. Die Willkür der Parteifunktionäre, ohne dass sie irgendjemand zur Rechenschaft gezogen hätte, ist fast nicht zu ertragen. Es wird verhaftet, vergewaltigt, gefoltert und erschossen – ohne irgendeine Gerichtsverhandlung. Manchmal musste ich mich richtig zwingen, überhaupt weiterzulesen. Innert weniger Jahre gelang es Stalin und seinen Henkern, alle Menschen gefügig zu machen und Falschheit zum neuen Prinzip zu machen.
In den Unruhen der russischen Revolution kamen auch mennonitische Gemeinden in der Ukraine unter die Räder. Ihre passive Rolle in diesen bürgerkriegsähnlichen Umwälzungen enttäuschte mich. Es ging ihnen nicht um ein aktives Bezeugen ihres Glaubens, sondern nur noch darum, den Grundsatz der Gewaltlosigkeit aufrecht zu erhalten. Soll/darf sich ein Christ selbst verteidigen? Wer nicht bereit war, sich und seine Familie zu schüt-zen, machte sich zu einer leichten Beute der Revolutionäre. Diesen an sich mutigen Ansatz hatten die Revolutio-näre schnell begriffen und nützten diese "Schwäche" mit Genuss und Schadenfreude zu ihren Gunsten aus.
Wer die russische Geschichte nicht bis ins Detail kennt, vermisst im Anhang eine Begriffserklärung zu den ver-schiedenen sich bekämpfenden Gruppierungen zurzeit der russischen Revolution. Die fremdländischen Namen sind an sich schon verwirrend genug, geschweige denn wer gegen wen kämpfte und Unschuldige terrorisierte.
Derweil werden die Bauern ihrer Vorräte und des Saatguts beraubt. Ob durch Banden oder später unter Stalin durch staatlich geforderte, irrwitzig hohe Abgabequoten, das Ergebnis ist dasselbe: Hungersnöte, Elend und Tod. Willis Eltern verhungern. Er wird mit seinen Geschwistern bei seiner Schwester und seinem Schwager Konrad groß. Das Interesse des inzwischen 22-Jährigen gilt bald Elisabeth, der er erfolgreich einen Antrag macht. Doch die Ausläufer des Großen Terrors unter Stalin, der ab 1927 die Alleinherrschaft innehatte, sind bereits spürbar. Die Religionsausübung wird eingeschränkt, die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft wird vorangetrieben und eine totalitäre Diktatur mit äußerster Brutalität errichtet. Verschleppung, Folter, Massenexekutionen sind an der Tagesordnung. Während Willi - durchaus zweifelnd - versucht, seinem Glauben treu zu bleiben und ihn an seine Kinder zu vermitteln, schließt Maxim sich den Tschekisten an und macht Karriere in Stalins Schlächter-Hierarchie, in der Soziopathen wie Lawrenti Beria und Wassili Blochin, der Henker mit der Lederschürze, unaufhaltsam aufrücken und ihren Sadismus ausleben können. Auch Anton Kalinin weckt bald das Misstrauen seiner Vorgesetzten. Maxim wird vor die Wahl gestellt: blinder Gehorsam oder Tod. Er entscheidet sich für den Verrat, wird unter Blochin zum Massenmörder abgerichtet und ertränkt seine Desillusionierung über seine und die Entwicklung der Revolution im Alkohol.
Willi, seine Ehefrau und die vier Kinder erleben die Besetzung durch die Deutschen. Als deren Niederlage droht, werden sie zunächst nach Bendsburg/Polen evakuiert. Dort wird der zur Gewaltfreiheit erzogene Willi genötigt, im Volkssturm die Waffe gegen die herannahende Rote Armee zu erheben. Er wird gefangen genommen, seine Familie nach Thüringen verbracht. Willi kann fliehen und schlägt sich zu seiner Familie durch, die bei einem behördlicherseits zur Gastfreundschaft genötigten Bauern untergekommen ist. Die Wiedersehensfreude währt nur kurz. Das unter US-amerikanischer Verwaltung stehende Thüringen wird von den Alliierten der SBZ (Sowjetische Besatzungszone) zugeschlagen. Stalins Programm der Repatriierung trifft Willi und seine Familie. Sie werden nach Sibirien deportiert. Dort treffen sie auf einen Lagerkommandanten, den Willi aus Kindertagen kennt und doch nicht wiedererkennt … Willkür, Gewalt, Hunger und Tod in Lagerhaft werden das Leben der Familie noch prägen bis nach Stalins Tod. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wird den Überlebenden die Ausreise nach Deutschland erlaubt. Dort feiern sie und ihre Nachfahren noch heute Weihnachten nach alter Sitte. Und der in die Familie Bergen eingeheiratete Tim Tichatzki hat sich der Mühe unterzogen, ihre Geschichte in seinem Roman niederzuschreiben.
Das gelingt ihm mit Bravour. Die Begebenheiten sind in den sehr gut recherchierten historischen Kontext eingebettet. Tichatzki wählt dabei eine die schrecklichen Ereignisse kontrastierende „gepflegte“ Sprache und vermeidet effekthaschende Thriller-Prosa. Man watet nur dort durch Blutlachen, wo es nicht sinnentstellend ausgeblendet werden kann, z. B. in den Kellern, in denen der Mann mit der Schürze pro Nacht zwischen 250 bis 300 Menschen erschoss.
Der Aufbau des Romans ist für die Menge an verarbeitetem Stoff gut gewählt. In die einzelnen Kapitel führen Überschriften unter Angabe des Ortes und der Zeit ein.
Tichatzki erteilt eine gerade in der heutigen Zeit bitter nötige Geschichtsstunde. Ihm gelingt es aufzuzeigen, ohne seine Charaktere in Schwarzweiß zu plakatieren, wie Individuen im Kampf ums bloße Überleben von totalitären Regimen gebrochen werden. Niemand ist nur gut, niemand nur böse. Während einige über sich hinauswachsen, durchaus zweifelnd und vor Angst zitternd, werden andere zu Helfershelfern oder gar zu Tötungsmaschinen abgerichtet – mit dem ihrer Durchschnittlichkeit innewohnenden Rechtfertigungsreflex, doch nur Befehlsempfänger zu sein. Sicher, man hat immer eine Wahl. Aber wir sollten froh sein, seit Jahrzehnten in Frieden und rechtsstaatlicher Ordnung leben zu können, ohne bisher vor diese Wahl gestellt worden zu sein. Aber am Horizont formieren sie sich wieder, die Schreihälse nach einer strikteren nationalen und gesellschaftlichen Ordnung, die Weiß für ihre Farbe und Schwarz für das von ihrer Norm abweichende Andere halten, das es aus ihrem Malkasten fernzuhalten gilt. Und sie geben vor das christliche Abendland retten zu wollen. Wie beschämend und alarmierend zugleich. Der Zeitpunkt unserer Wahl naht. Wenn man sich dieser Tage in Europa umsieht, die Erosion der politischen Mitte und das Erstarken vor allem der rechten Ränder beobachtet, die wachsende Ressentiments gegen Geflüchtete oder Menschen muslimischen Glaubens für ihre Staatsbürgerpflicht halten, dann kommt „Roter Herbst von Chortitza“ von Tim Tichatzki keinen Tag zu früh. Dabei ist es von besonderem Wert, dass der Roman das Schicksal einer Familie nachzeichnet, in der letzte Überlebende des totalitären Horrors und der entfesselten Gewalt heute noch Zeugnis ablegen können, ja durch Preisgabe ihrer Geschichte an den Autor abgelegt haben.