► Verarbeitung / Qualität / Akku
Die Fotos sind nach den 2.5 Jahren entstanden, in denen wir das Babyphone nicht unbedingt sanft behandelt haben. Aber abgesehen von den nicht mehr wirklich erkennbaren Symbolen auf den Tasten des Elterngerätes und ein paar Schrammen hat bisher alles komplett gehalten. Selbst die Akkus haben wir noch kein einziges Mal gewechselt, und sie halten noch lange genug (es passiert öfter mal, dass wir vergessen die Elterneinheit auszuschalten und es dann am nächsten Morgen merken, manchmal sogar erst am nächsten Abend...). Die Baby-Enheit lässt sich ebenfalls mit Batterien betreiben (so dass es dann beim Stromausfall weiterläuft), aber selbst wenn man Akkus einsetzt, werden diese darin nicht aufgeladen.
Sogar das Halteband hält es aus, wenn das Kind die Elterneinheit in die Hände kriegt und wahlweise durch die Gegend zerrt oder schmeisst oder damit irgendwo hängen bleibt.
Die Kabel für Babyphone und Elterneinheit-Ladegerät sind sehr lang und ermöglichen eine angenehme Entfernung von der Steckdose, falls benötigt. Wir schalten auch immer nur die Elterneinheit ab und lassen das Babyphone 24 Stunden am Tag durchlaufen, und dennoch gibt es auch dort keine Probleme.
Das Elterngerät hatte nur einmal das Problem, dass die Hintergrundbelechtung nicht mehr funktionierte. Ein Entfernen der Akkus, Warten und erneutes Einsetzen hat dies aber repariert.
► Technik / Reichweite
Das Babyphone nutzt die (digitale) DECT-Technik, was im Gegensatz zu analogen Babyphones zwar mehr strahlt, man aber dafür definitiv alleine auf der verschlüsselten Frequenz sitzt - bei analogen Babyphones kommt es schon mal vor, dass man den Busverkehrsfunk mit in der Elterneinhat hat oder jemand mit der richtigen Frequenz mit dem Baby sprechen kann. Das wollten wir definitiv nicht.
Zur Strahlung sei gesagt, dass wir das Babyphone immer nur auf der dritten von vier Empfindlichkeitsstufen laufen lassen. Stufe vier wäre Dauersenden - das braucht man nicht und verbraucht auch unnötig viel Energie. Sie ist aber dann praktisch, wenn man die Schnarchgeräusche auf Unregelmäßigkeiten abhören will oder ähnliches; ich schalte dann jeweils auf vier, höre hin und danach wieder zurück auf drei. Angeblich strahlt das Babyphone nur dann ab, wenn wirklich etwas übertragen wird. Wir haben auch dazu den Smart Eco Mode immer eingeschaltet. Dann wird zwar erst nach einem kurzen "Anfunken" die richtige Übertragung gestartet, aber die halbe Sekunde Verzögerung ist es mir wert, mein Kind nicht der ganzen Nacht über der Strahlung auszusetzen. Natürlich gibt es hier keine Belege und zumindest von meiner Seite keine Messungen, aber wer weiss. Besser vorsichtig sein als das Nachsehen haben.
Zur Übertragung noch etwas: Wir haben seit ca einem Jahr das Phänomen, dass die Verbindung zwischen Babyphone und Elterneinheit für ein paar Sekunden aussetzt, obwohl Geräusche zu hören sind (Musik spielt) und theoretisch ständig übertragen werden müsste. Das Problem lässt sich nicht eingrenzen und wir haben uns inzwischen daran gewöhnt (in den paar Sekunden wird auch kaum was passieren), aber es ist recht sonderbar und bei dem Preis auch etwas ärgerlich.
Die Reichweite ist davon nicht betroffen. Wir können durch 4 Wände hindurch 50 Meter entfernt im Garten stehen und empfangen das Signal genauso gut wie im Nachbarzimmer. Sollte man sich doch mal zu weit entfernen, gibt die Elterneinheit ein entsprechendes Signal von sich (auch beim Smart Eco Mode!). Die angegebenen 330 Meter bezweifle ich aber mal ganz stark und sind auch in der Praxis gar nicht machbar (vermutlich irgendwo auf dem Acker gemessen, ohne Wände und störende Frequenzen).
Auch bei niedrigem Akkustand gibt die Elterneinheit ein Geräusch von sich, so dass man es (alleine schon um dieses nervtötende Klingeln wegzukriegen) wieder auf die Ladestation stellt.
► Funktionen
- Ganz ganz toll finde ich, dass man die Elterneinheit stummschalten kann - und es aber gleichzeitig einen Vibrationsalarm UND einen visuellen Alarm gibt, wenn Geräusche zu hören sind: Die 5 blauen LEDs unterhalb des Displays sind extrem hell und fallen sogar dann auf, wenn man mit dem Rücken zur Elterneinheit sitzt!
- Das Nachtlicht ist ganz okay, ist halt nur ein Nachtlicht. Es hilft, dass der Knopf dafür ganz oben rechts ist, da man im Dunkeln schon mal die Knöpfe verfehlen kann
- Sternenhimmel-Projektion: Der Sternenhimmel ist ein zweischneidiges Schwert. Während er auch schon mal geholfen hat, unser Kind zu beruhigen, lag es auch schon mal die vollen 20 Minuten wach und schrie danach, als der Sternenhimmel sich abgeschaltet hatte. Wir haben ihn bis ca 1 Jahr eingesetzt, danach war es nicht mehr möglich. Ist aber wahrscheinlich von Kind zu Kind unterschiedlich. Wichtig zu wissen ist, dass der Sternenhimmel sich nicht bewegt, sondern lediglich einige Teile davon abgedeckt oder aufgedeckt werden. Eine langsame, sanfte Bewegung hätte ich schöner gefunden, aber vielleicht lässt dies das Kind erst recht nicht einschlafen? Ich habe den Himmel auf dem Video aufgenommen, da kann man sich das gleich mal selber ansehen.
- Einschlaflieder: Man kann aus 5 typischen Schlafliedern wählen, die dann abgespielt werden. Diese kann man sich im Video anhören; ich habe das Babyphone auf "Alle Wiederholen" gestellt (leider etwas leise geworden, sorry). Alternativ kann man einen MP3-Player (z.B. Handy) mit einem Audiokabel anschließen (aber keine Lieder auf dem Gerät abspeichern! Es fungiert nur als Lautsprecher). Diese Funktion haben wir aber ebenfalls nie genutzt.
- Gegensprechfunktion: Bloß nicht anfassen! Die Stimme kommt sehr blechern und verzerrt an, unser Kind kriegt regelmäßig Schreikrämpfe wenn wir es doch versuchen. Besser schnell zum Bett eilen und persönlich beruhigen, falls nötig. Hier hätte ich mir die Qualität gewünscht, die das Elternteil hat, denn dort werden Stimmen und Geräusche wirklich sehr gut übertragen!
- Temperatur- und Feuchtigkeitssensor: Interessant zu wissen, aber auch hier haben wir die Alarmfunktion nie genutzt (diese lässt sich bei Über- oder Unterschreiten eines gewissen Grenzwertes aktivieren). 17 Grad ist die empfohlene Schlaftemperatur, und es tut schon gut, wenn man dies dann nochmal überprüfen kann. Die Sensoren stimmen auch mit der Wetterstation im Zimmer überein.
- Feed Timer: Hier kann man alle x Stunden einen Alarm zum Füttern einstellen. Erneut eine ungenutzte Funktion, da wir das Kind immer dann gefüttert haben, wenn es sich von selbst gemeldet hat. Funktioniert aber beim Test zuverlässig :-)
Sternenhimmel, Musik und Nachtlicht lassen sich über ein Schnellwahlmenü aufrufen und können 5, 10, 15 oder 20 Minuten lang angeschaltet werden (oder alternativ dauerhaft).
► Fazit
Das Babyphone ist sehr gut, keine Frage. Ich finde es auch schön, dass auch nach 2.5 Jahren noch keine schwerwiegenden Probleme auftreten, obwohl wir das Gerät wirklich *jeden einzelnen* Tag benutzen. Ist heutzutage mit den ganzen Wegwerfgeräten und Billig-Elektronikschrott nicht unbedingt selbstverständlich. Allerdings nutzen wir nur wenige der Zusatzfeatures und hätten stattdessen lieber eine Infrarot-Kamera dran. Das wäre bei dem Preis bestimmt machbar.
Schön fände ich auch, wenn die Knöpfe auf der Babyeinheit etwas besser angeordnet wären und das Babyphone an sich weniger schräg konzipiert wäre. Im Dunkeln verfehlt man öfter mal die Knöpfe oder drückt das Falsche, und wenn man mit dem endlich schlafenden Baby auf dem Arm das Ding noch bedienen will und es durch die Form einfach nach hinten wegrutscht, könnte ich...
Ich würde es wahrscheinlich nicht nochmal kaufen - oder zumindest nicht zu einem dreistelligen Betrag. Wir hatten es damals für 90 Euro gekauft, was so etwa meine Schmerzgrenze ist. Im Grunde genommen reicht aber auch das kleinere und billigere Schwestermodell SCD 560 .