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Nextopia: Freu dich auf die Zukunft - du wirst ihr nicht entkommen! Taschenbuch – 14. Februar 2013
Preis | Neu ab | Gebraucht ab |
Taschenbuch
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Das nächste Smartphone, der nächste Partner, der nächste Job: Es kommt immer etwas noch Besseres. Weil wir es erwarten. Doch wer soll dieses Wettrennen überleben?
Micael Dahlén verblüfft mit seiner Analyse der Herausforderungen, denen sich Individuen, Gesellschaft und Unternehmen stellen müssen. Nextopia ist keine Dystopie, Nextopia ist die Zukunft. Eine Zukunft, in der wir nicht auf Dauer, aber immer wieder neu glücklich sein können.
- Seitenzahl der Print-Ausgabe246 Seiten
- SpracheDeutsch
- HerausgeberCampus Verlag
- Erscheinungstermin14. Februar 2013
- Abmessungen17.3 x 1.6 x 21.1 cm
- ISBN-103593398125
- ISBN-13978-3593398129
Produktbeschreibungen
Pressestimmen
Zukunftsmusik
"Eine kluge wie unterhaltsame Analyse unserer Zeit."
01.04.2013 / Harvard Business Manager:
Verheißungsvoll
"Spitze These ... aber der Professor aus Stockholm argumentiert schlüssig."
01.05.2013 / ManagerSeminare:
In Zukunft wird Zukunft verkauft
"Eine zugespitzte, aber keineswegs abgedrehte Zukunftsvision, die für Unternehmensvertreter wie Selbstständige einige interessante Einsichten liefern dürfte, die sich heute schon nutzen lassen."
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Dieses Buch war einige Zeit lang ein fortlaufendes Projekt und begann in Form des (für mich jedenfalls) unbezahlbaren Blogs Nextopia (www.nextopia.info). Schon früh entdeckte ein Business-Magazin den damit verbundenen Hype und schrieb eine Reportage über den "dystopischen Blog" - schwerpunktmäßig über jene Beiträge, die sich mit unserer Unfähigkeit befassten, länger als drei Monate am Stück glücklich zu sein, und mit der Tatsache, dass wir uns selbst immer mehr unter Druck setzen und immer mehr verlangen, je mehr wir erreichen und bekommen. Das Business-Magazin erkannte allerdings nicht, dass Glücklichsein zwar zusehends schwieriger wird, Glücklichwerden jedoch aufgrund der Weiterentwicklung der Gesellschaft, der wachsenden Zahl von Möglichkeiten und unserer zunehmenden Fähigkeit, sie zu nutzen, leichter ist als je zuvor.
Die Welt verändert sich mit einer Geschwindigkeit, die niemand mehr begreifen kann. Durch die globalen Verknüpfungen werden Zeitzonen aufgehoben, und Begriffe wie "hier" und "jetzt" verlieren an Bedeutung. Das Gestern ist nur von geringem Interesse, wenn wir überhaupt in der Lage sind, es zu verstehen.
Wir leben also in einer Erwartungsgesellschaft. Morgen ist der einzige relevante Zeitrahmen, und unser Alltags-, Geschäfts- und Liebesleben kreist um die Erwartungen an die Zukunft.
Um ein Forschungsergebnis aus der vorletzten Episode dieses Buches vorwegzunehmen (wo Leute beim Genuss von Grapefruitsaft Orangen schmecken, weil sie genau das erwarten), könnte man sagen, dass die Methoden und Gesetzmäßigkeiten der Erwartungsgesellschaft nicht unbedingt besser, aber ganz bestimmt anders sind: Wir führen unser Leben als kommendes Werk, kämpfen für die Verlängerung unserer fünfzehn Millisekunden Ruhm, können uns niemals auf unseren vergangenen Leistungen ausruhen und drängen uns immer dazu, mit unseren nächsten Leistungen besonders herauszuragen. Eine Gesellschaft, in der wir nicht lange glücklich sein können, anscheinend eine dystopische Gesellschaft.
Aber dies ist ein fröhliches Buch. Mithilfe von Sex, Drugs und Rock'n'Roll - fundamental für unsere menschliche Funktionsweise und die Art, sie auszudrücken - und zusätzlicher Unterstützung von iPads über den Simpsons-Film bis hin zu einem Abendessen mit Cameron Diaz werde ich Ihnen am Ende der Lektüre hoffentlich verständlich gemacht haben, warum.
Erwarten Sie eine aufregende Reise!
EPISODE 1
Willkommen in der Erwartungsgesellschaft
"You've got great expectations
You'd even sell me your soul"
Kiss (aus dem Song Great Expectations vom Album Destroyer)
Analsex. Was hat Analsex mit dem iPad von Apple, mit Disneys animierten Kinofilm-Autos und dem US-Präsidenten Barack Obama gemeinsam? Antwort: Es sind alles Symptome unserer sich ändernden Verhaltensweisen und einer Evolution, die seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts in den meisten Teilen der Welt stattfindet, zunächst nur als Flüstern, dann kontinuierlich lauter werdend, bis sie während der letzten paar Jahre zu einem Brüllen wurde. Sie sind Markenzeichen der Gesellschaft, in der wir heute leben, und eine Vorschau darauf, wie sich Alltag, Geschäftliches und Liebe in Zukunft entwickeln werden. Sie sind Ausblicke auf die Erwartungsgesellschaft.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten heute Abend ein Date. Wie fühlen Sie sich dabei? Höchstwahrscheinlich sind Sie aufgeregt und erwarten die beste Verabredung, die Sie je hatten. In der Erwartungsgesellschaft freuen sich Menschen auf der ganzen Welt auf ein für heute Abend geplantes Rendezvous und eilen in Richtung Nextopia, wo das jeweils nächste Date das beste aller Zeiten ist. Nextopia verspricht uns, dass unsere nächste Verabredung, unser nächster Job, das nächste Produkt, das wir kaufen, das nächste Irgendwas besser sein wird als alles, was wir bisher erlebt haben. In einer Welt, in der buchstäblich alles heute verfügbar ist, steigt unser Interesse an dem, was als Nächstes kommt, und auf unserem Weg nach Nextopia bauen wir Stein für Stein, Erwartung für Erwartung eine Erwartungsgesellschaft auf.
Die Erwartungsgesellschaft bietet zahlreiche Möglichkeiten, um glücklich zu werden. Tatsächlich war es noch nie leichter, Glück zu erfahren. Gleichzeitig war es auch noch nie schwieriger, glücklich zu bleiben. In der Erwartungsgesellschaft lebt ein Drittel aller italienischen Männer noch bei den Eltern. Es ist eine Gesellschaft, in der Erfolg so leicht ist wie nie zuvor, doch es ist schwerer als jemals, erfolgreich zu bleiben. Es ist ein Ort und eine Zeit, in der Andy Warhols Versprechen der "fünfzehn Minuten Ruhm" wie eine Ewigkeit erscheinen. In der Erwartungsgesellschaft ist verheiratet zu sein gleichbedeutend mit "gebunden, aber Ausschau haltend" - wenn man überhaupt verheiratet ist. Es ist eine Gesellschaft, in der man niemals besser ist als mit seinem nächsten Erfolg.
In der Erwartungsgesellschaft stellt sich Steve Jobs vor einer Gruppe ausgewählter Reporter aus aller Welt auf eine Bühne. Es ist der 27. Januar 2010, ein frischer, aber sonniger Mittwochmorgen mitten im Winter. Ein kalter Tag, der die Welt zum Brodeln bringen wird. Stumme Erwartung beherrscht den Raum, als Steve um 9 Uhr Ortszeit die Bühne betritt. Feierlich berichtet er über die Weiterentwicklung des vergangenen Jahres und präsentiert Produktverbesserungen für das iPhone, den letzten großen Wurf des Unternehmens. Etwa eine halbe Stunde lang sitzt das Publikum still da, während Steve die Informationen abspult. Dann lässt er die Bombe platzen. Apple wird ein revolutionäres neues Gerät herausbringen. Während Steve erklärt, es sei "ein fantastisches neues Produkt … eine Mischung aus Laptop und Smartphone", erscheinen auf der riesigen Leinwand hinter ihm vier Buchstaben, begleitet von Rauch und einem ohrenbetäubenden Knall: iPad. Die anwesenden Journalisten überschütten den Mann auf der Bühne mit Beifall wie religiös Bekehrte. Gleichzeitig rasen auf der ganzen Welt Finger über Tastaturen, um die Neuigkeit wie einen Buschbrand im Internet zu verbreiten. Endlich bestätigten sich die Gerüchte, die seit 2007 zirkulierten, als Jobs auf ähnliche Weise das iPhone vorgestellt und öffentlich erklärt hatte, das sei erst der Anfang.
Innerhalb von zwei Monaten hält das iPad Einzug in den Wortschatz des Durchschnittsamerikaners (und des mit ihm verbundenen Weltbürgers) und ergibt über 75 Millionen Treffer bei Google. In dem Moment, da das Produkteinführungsdatum 31. März an diesem kühlen Januarmorgen über Steve Jobs' Lippen kommt, ist das iPad ebenso greifbar wie jedes andere Produkt auf dem Markt, greifbarer sogar als sämtliche anderen Produkte, die Apple bereits hervorgebracht hat. Noch greifbarer als all die Laptops und Smartphones, die Menschen auf aller Welt in ihren Händen und Taschen haben.
So greifbar, dass mit Erreichen des Vorbestellungsdatums für die USA am 19. März, zwölf Tage vor der eigentlichen Einführung, sämtliche Server zusammenbrechen, weil Hunderttausende 499 Dollar für ein Produkt bezahlen, das sie weder gesehen noch ausprobiert haben, ein Produkt, das noch nicht existiert. Ein Produkt, das augenblicklich Gebote in zehnfacher Höhe des Kaufpreises bei eBay und anderen Auktionsplattformen weltweit auslöst. Ein Produkt, das die Nachfrage in Hysterie verwandelt, als Apple einen Monat später die Markteinführung in Europa um einige Wochen verschiebt und stattdessen Vorbestellungen entgegennimmt. Schon nach kurzer Zeit gehen die Verkaufszahlen für das noch nicht erhältliche iPad in die Millionen.
Mit dem iPad wiederholt sich die moderne Geschichte.
Erinnern Sie sich noch an jenen anderen Morgen mit Steve Jobs nur drei Jahre zuvor, als er gleichermaßen gemächlich zur Sache kommt? Doch um 9.43 Uhr ist der Augenblick für die große Neuigkeit dieses und der folgenden Tage erreicht. Steve Jobs präsentiert "einen iPod, ein...
Produktinformation
- Herausgeber : Campus Verlag; 1. Edition (14. Februar 2013)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 246 Seiten
- ISBN-10 : 3593398125
- ISBN-13 : 978-3593398129
- Originaltitel : Nextopia - Livet, lyckan och pengarna i Förväntningssamhället
- Abmessungen : 17.3 x 1.6 x 21.1 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 1,965,947 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 40,947 in Gesellschaft (Bücher)
- Kundenrezensionen:
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Spitzenrezensionen
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Es war noch nie leichter glücklich zu sein und es war noch nie schwerer glücklich zu bleiben, als heute.
Was hat mich dieses Buch gelehrt?
Auch wenn das Buch das Hetzen von Happening zu Happening als Fokusthema hat, ist eine der Kernlektionen darin indirekt: Frage dich, ob du bei diesem wahnsinnigen Rennen um Anerkennung und immer neuen Krempel und neue Erlebnisse wirklich mit an den Start gehen willst.
Wem empfehle ich das Buch?
Jedem, der im Bereich Marketing und Kundenkommunikation unterwegs ist.
Denen, die sich schon immer gewundert haben, wieso Menschen am Releasetag von „Egal was" den doppelten Preis zahlen, obwohl jeder weiß, dass „Egal was" in einem halben Jahr im Sale verramscht wird.
Review
Von 1 bis Sternen in den Rezensionen ist alles gleichmäßig vertreten. Allein das hatte das Buch für mich interessant gemacht. Designtechnisch ist Nextopia dabei mal etwas ganz anderes. Das Cover und das Inhaltsverzeichnis sollen definitiv den frischen Stil des Buchs unterstreichen. Da es hier um die Effekthascherei und die Psychologie der immer schneller werdenden Gesellschaft geht, ist das auch sehr gut gewählt. Dafür, dass es um ein eigentlich trockenes Thema geht („Kosumverhalten im 21. Jahrhundert") ist die Präsentation und der Schreibstil unterhaltsamer als mancher Roman.
Auch wenn das Buch aus dem akademischen Bereich kommt, sind zwischendurch eine Menge Sprünge zu anderen Themen dabei, nur um dann unvermittelt wieder bereits gesagtes zu wiederholen. Das macht die Botschaft und die Aussagen von Nextopia aber nicht weniger interessant.
Dass Erwartungen und Ungeduld die Gesellschaft der heutigen Zeit prägen, ist den meisten sicher bekannt. Das Thema mit Obama, dem I-Phone und Analsex zu erklären klingt zwar witzig, bringt aber leider nicht wirklich einen Erkenntnissgewinn. Nach dem ersten Kapitel nimmt das Buch aber dann Fahrt auf und liefert einige interessante Gedankengänge.
Die dauerhafte Verfügbarkeit in der heutigen Konsumwelt sorgt für komplett irrationales Verhalten, wenn zu irgendeinem Gut der Zugang beschränkt oder limitiert wird. Wir wollen alles, jetzt, gleich und sofort.
Die Menschen hetzen also von einem kleinen Glücksgefühl zum nächsten, durch die Masse an Möglichkeiten wird das Glück aber jedes Mal kleiner. Der Autor verbindet dabei Marketing und Wirtschaft sehr gut mit den Inhalten von Büchern, die eigentlich das Thema Glück und Sinnfindung als Thema haben. Denn genau das ist die Herausforderung in der heutigen Zeit: Glücklich zu sein und auch zu bleiben. Für mich hat das dauerhaft gut gelaunt geschriebene Buch dennoch einen bitteren Beigeschmack:
Schon fast besoffen von der Sucht nach dem nächsten Kick genießen wir nicht mehr. Wer soll die 1000 Fotos, die wir von unseren Erlebnissen schießen denn später einmal ansehen, wenn Mulitasking bei der Vielzahl an Möglichkeiten der einzige Weg ist, alles was wir wollen zu erleben? Ist es wirklich das, worauf wir später einmal stolz zurücksehen werden?
Micael Dahlén übernahm mit 34 Jahren einen Lehrstuhl an der Stockholm School of Economics und ist damit einer der jüngsten Professoren Schwedens. Sein frischer und unkonventioneller Stil zeigt sich auch in der Sprache, die Medienschaffenden so gefällt, dass sie ihm gerne zu Auftritten verhelfen. Zudem hat er offenbar beim Verlag durchgesetzt, dass seine Ausführungen in ein Layout verpackt werden, das seinem jugendlichen Alter entspricht und die Lektüre gekonnt auflockert. Wie auf der Rückseite des Buches steht, wollte Micael Dahlén seinen Lesern ein fröhliches Buch in die Hand geben, was ihm durchaus gelungen ist.
Statt eines der üblichen Inhaltsverzeichnisse präsentiert Micael Dahlén einen Plan, auf dem die Reise nachvollziehbar ist, auf die er seine Leser auf den folgenden 248 Seiten mitnimmt. Wie dem Vorwort zu entnehmen ist, war das Buch ursprünglich ein fortlaufendes Projekt, das in Form eines Blogs begann. Die Grundthese von Micael Dahlén lautet, dass wir in einer Erwartungsgesellschaft leben und „Morgen“ deshalb der einzige relevante Zeitrahmen sei. Oder anders gesagt: Wie führen unser Leben als kommendes Werk, kämpfen für die Verlängerung unserer fünfzehn Millisekunden Ruhm, können uns niemals auf unseren vergangenen Leistungen ausruhen und drängen uns immer dazu, mit unseren nächsten Leistungen besonders herauszuragen.“
Die „Episode 1“ beginnt mit der Frage, was Analsex mit dem iPad von Apple, mit Disney animierten Kinofilm-Autos und dem US-Präsidenten Barack Obama gemeinsam haben. Antwort: Es sind alles Symptome unserer sich ändernder Verhaltensweisen und einer Evolution, die seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts in dem meisten Teilen der Welt stattfindet.“ Und da diese Erklärung nicht sehr erhellend ist, führt Micael Dahlén den Begriff „Nextopia“ ein, was die Sache zumindest für den Moment nicht einfacher macht.
Mit „Nestopia“ ist gemeint, dass in einer Welt, in der buchstäblich alles heute verfügbar ist, unser Interesse an dem steigt, was als Nächstes kommt. Daher vertritt Micael Dahlén die Ansicht, dass es noch nie leichter war, Glück zu erfahren, aber gleichzeitig ungemein schwierig ist, glücklich zu bleiben. Ob das allerdings so neu ist, wie uns Micael Dahlén klar machen will, bezweifle ich. Und handfestere Beweise möchte ich vom Autor auch für die Behauptung: „In der Erwartungsgesellschaft kann jeder tun, was er will, jederzeit, überall.“
Substanzieller wird es in den „Episode 2 und 3“, wo Micael Dahlén auf wirtschaftliche Entwicklungen, Freizeitstress, erfolgreiche TV-Serien, menschliche Ungeduld, Facebook, Multitasking und Wahlmöglichkeiten eingeht. Noch spannender fand ich die Inhalte der „Episode 4“, weil Micael Dahlén darin seine Glückstheorie vorstellt. Zwar verwendet auch er vorwiegend Daten, die sich auch in verschiedenen Glücksratgebern finden, zieht aber zum Teil andere Schlüsse, die manchen Leser überraschen werden.
Warum niemand dauerhaft glücklich bleibt, erklärt Micael Dahlén in „Episode 5“, in der auch die wunderschöne Formulierung „Das Glück ist eine Bodenwelle“ steht. Und wer bis zur Seite 184 noch immer nicht verstanden hat, was „Nextopia“ ist, erhält in „Episode 6“ nochmals Nachhilfeunterricht. Darauf folgen Gedanke zum Leben und Konsum in der Erwartungsgesellschaft, das Mantra „Du bist niemals besser als deine nächste Leistung“ und eine Episode, in der es um das Geschäftsleben in der Erwartungsgesellschaft geht. Im Prolog und dem Anhang mit Geschichten fasst Micael Dahlén die wichtigsten Punkte seines Buches nochmals zusammen.
Mein Fazit: Ob vier oder fünf Bewertungssterne zu vergeben sind, hängt wahrscheinlich davon ab, wie man den Sprachstil des Autors und seine wissenschaftlichen Grenzüberschreitungen gewichtet. Dass Menschen nicht dauerhaft glücklich sein können, ist keine Nachricht mit revolutionärem Charakter, wie das Micael Dahlén seinen Lesern suggeriert. Aber der schwedische Professor mit reichlich Medienerfahrung darf für sich in Anspruch nehmen, eher trockene Informationen aufbereiten zu können, dass sie für ein breites Publikum genießbar und oft sogar spannend sind.
„Nextopia“ fungiert dabei nicht nur als abstrakte Vorstellung von der Zukunft. Nextopia ist das künftige Zuhause, eine imaginäre Metropole voller verschlungener Straßen und Wege. Passend zu diesem Bild liefert der Autor eine kleine Stadtplanskizze als Orientierungshilfe. Die Namen der Straßen entsprechen seinen Kernaussagen: „Lebe, als gäbe es kein heute“ oder „Lerne nie aus deinen Fehlern“.
Roter Reiter-Fazit: Michael Dahléns „Nextopia“ wird ganz sicher polarisieren. Für die einen ist es vielleicht eine Sammlung kruder Spinnereien. Für uns aber ein erstaunliches, aufwühlendes Buch. Der Autor verspricht eine „spannende Reise“. Die liefert er von der ersten Seite an. Mit vielen, nützlichen und erhellenden Abstechern in die Soziologie, die Psychologie und die Wirtschaftswissenschaft. Eine ganz feine Anleitung zum Glücklichsein.