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Kunst: Eine philosophische Einführung Broschiert – 1. September 2005
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- ISBN-103150183790
- ISBN-13978-3150183793
- HerausgeberReclam, Philipp, jun. GmbH, Verlag
- Erscheinungstermin1. September 2005
- SpracheDeutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe309 Seiten
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Pressestimmen
Produktinformation
- Herausgeber : Reclam, Philipp, jun. GmbH, Verlag (1. September 2005)
- Sprache : Deutsch
- Broschiert : 309 Seiten
- ISBN-10 : 3150183790
- ISBN-13 : 978-3150183793
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 552,646 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 403 in Philosophie der Ästhetik (Bücher)
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Was mir besonders nicht gefällt ist der so ziemlich dümmste Satz, den ich in einem Buch eines Philosophen jemals gelesen habe (p. 332): "Ohne Kunstkritik gibt es keine Kunst", der jede weitere Überlegung in den Abgrund des "Henne-Ei"-Dilemmas stürzen läßt (gab es zuerst die Kunst oder die Kunstkritik?). Man könnte dann auch formulieren: "Ohne Amazon-Rezensenten gibt es keine Literatur". Der Satz ist natürlich absurd, denn kein Kunstschaffensprozeß wird von Überlegungen zur Kunstkritik gelenkt, kein Kunstwerk hat zum Ziel Kunstkritik, und kein "erfolgreiches" Kunstwerk wird durch "erfolgreiche" Kritik verursacht. Immerhin gibt es genug Kunstwerke, die nie Kritik ausgesetzt waren, und sind es trotzdem, ich denke da an Picassos Nachlaß, der etliche Tausende von Kunstwerken umfaßt. Natürlich kommt zu allererst das Kunstwerk, das dann Überlegungen zur Kunst ermöglicht, Kunstkritik folgt als ephemerer und durchaus verzichtbarer Meinungsauswurf, und stellt sicher kein Kriterium zur Beurteilung von Kunst dar: So schwer definierbar die Qualität von Kunst ist, umso undefinierbarer ist die Qualität von Kunstkritik und Kunstkritikern. Bertram stellt die (Heran-)Bildung von Kritikfähigkeit dar, - ich sag' jetzt einmal: "Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis" -, faktisch setzen Kritiker meist ihren eigenen beschränkten Horizont um, versuchen diesen ihrem Publikum aufzudrängen und Meinungsübereinstimmung zu erzwingen (siehe die vom Autor zitierten Streitereien im "Literarischen Quartett"). Sieger (im Sinne vom Publikumszustimmung) dieser Streitereien sogenannter seriöser Kritiker ist selten der mit besseren Argumenten, sondern der das größere Repertoire an rhetorischen Untergriffen parat hat, was Publikum dann wieder mit "Eloquenz" gleichsetzt. Der Autor wollte vielleicht eher einen Bezug zur Hegelschen "Herr-Knecht"-Dialektik zwischen Künstler und Kunstkritiker evozieren, die aber auch nicht vorliegt, da es zwar Kunst ohne Kunstkritik gibt, doch keine Kunstkritik ohne Kunst, beide liegen in ihrer gleichzeitigen Existenz nebeneinander eher als "monolektische" Entitäten vor.
Das Ziel von Kunstschaffenden ist Erfolg durch Verkauf (Tendenz: Auktionshäuser, Künstler als Galeriebesitzer, Kunstwerke auktioniert ohne vorheriger Galeriepräsenz), nicht Erfolg durch Kritik irgendeines Kritikers. Ich denke, daß Künstler von Le Nain bis Nitsch, von Fra Angelico bis Fragonard, von Bach bis Beethoven, von Mozart bis Menotti, von Cervantes bis Celan, von Grimmelshausen bis Gernhardt, von Euripides bis T. S. Eliot im Schaffensprozeß kaum Rücksicht auf Kritiker ihrer Zeit, und deren Kritiken genommen haben. Bestenfalls wurde nach den Vorstellungen von Auftraggebern Kunstwerke geschaffen, damit wurde Kritik antizipativ von Auftraggebern umgesetzt. Anders gesagt: Es wurden und werden Kunstwerke nicht nach Gesetzen der Kunstkritik, sondern nach Gesetzen des Kunstmarktes geschaffen, Kunstschaffensdrang als idealisierte Vorstellung ist in der Realität immer auch vom erzielbaren Erlös dominiert. Es wird vom Künstler auf Kunstkritik gepfiffen, wenn sich sein Schund zum Bestseller entwickelt, oder seine Tapetenmalerei zum Kitschverkaufsschlager. Ebenso bleiben Kunstschaffende, mit einer "Methode" (Material, Stil) erfolgreich, unbeschadet jeglicher Kunstkritik, Jahrzehnte dabei, ohne sich weiter-, oder vom Erfolg wegzuentwickeln (meist entwickelt sich deren zustimmende oder ablehnende Kritik ebenfalls nicht). Wenige probieren über Jahrzehnte Neues, neue Materialien, neue Techniken, diese haben jedoch unter Umständen ein beträchtliches familiär-finanzielles Pouvoir, und sind auf Kritik sowieso nicht angewiesen (die Biographien vieler arrivierter Künstler der Vergangenheit und besonders der Gegenwart zeigen, daß Kunst auszuüben man sich auch leisten können muß(te), der verarmte, verkannte, unterernährt im Atelier oder vor dem Schreibtisch frierende Genie-Künstler, der sich die Popularität über ungezählte "Brotberufe" erschuftet, ist ein romantischer Mythos: Die Ausbildung in Werkstätten alter Meister mußte bezahlt werden, beinahe alle Künstler, egal welchen Metiers, der neueren Zeit und der Gegenwart, kommen aus dem akademischen Bereich, Studieren war weder in der Vergangenheit gratis, noch ist es derzeit in den meisten Ländern). Kritik durch die Hintertür der Philosophie "Wichtigkeit" oder nur "Relevanz" zuzuschreiben führt an der Realität vorbei, Kunstkritik sagt nichts über die (einander widersprechen könnenden) Eigenschaften "Qualität" und/oder "Beliebtheit" von Kunstwerken, oder auch von Kunstkritikern (flüchtiger Ruhm der meisten Literatur-Nobelpreisträger, Fehlurteile von Hanslick bis Gruppe 47): Das ist das Problem jeglicher Kritik, daß sie Urteil darstellt, ohne sich an Normativität orientieren zu müssen, subjektive Perspektive, abhängig vom mentalen Habitus des Kritikers, projiziert, der zum Urteilenden, Richter wird, in maßloser Selbstüberschätzung denkt, sein Urteil sei normativ wirkend.
Der Autor berücksichtigt außerdem meiner Ansicht nach nicht die Historizität von Kunstkritik, die durch die Kombination von öffentlicher Zugänglichkeit von Kunst (die vor der Demokratisierung von Kunst nach der Französischen Revolution, bis auf wenige Ausnahmen, als elitäres Amusement den privilegierten Klassen vorbehalten war - vor der Französischen Revolution sich langsam öffentlicher Zugang entwickelnd durch sakrale Musikdarbietungen, Jahrmarktstheater und Kirchengemälde), und Massenmedialität ermöglicht wird: Nicht zufällig ist eine Fernsehsendung vom Autor als Beispiel genannt, vor "Television" hatten Printmedien Kunstkritikmonopol. Der Punkt ist: Kritik funktioniert ohne Publikum nicht, der ominöse Satz könnte richtiger lauten: "Ohne Publikum gibt es keine Kunstkritik", indessen Kunst ohne Publikum sehr wohl funktioniert, der Brauch des privaten Sammelns legt davon einen Teil des Zeugnisses ab, auch der vorhin genannte Picasso-Nachlaß, den es vor Picassos Ableben in der Öffentlichkeit quasi "nicht gegeben", aber trotzdem aus Abertausenden von Kunstwerken bestanden hat. Es stellt sich hier nicht die Frage, ob der im Wald fallende Baum, dessen Geräusch niemand hört, überhaupt eines macht: Es geht vielmehr in die Richtung des Kunstwerks, das nicht als solches erkannt wird, schon gar nicht von irgendwelcher Kritik, im Beuysschen Sinn, daß jeder, unabhängig von Qualität, durch das Schöpferische, der Möglichkeit nach, ein Künstler ist.
Kunstkritik stellt keinerlei Substrat für Kunst dar. Anders gesagt (frei nach David Leans "Lawrence von Arabien", 1962): Kunstkritik ist gar nichts. Und kein Mensch braucht gar nichts.
Ein weiterer, mich bereits in der alten Ausgabe stark störender Satz: "Wenn Kunstwerke nicht auf irgendeine Weise beginnen, uns anzusprechen, haben sie womöglich noch einen historischen oder kulturhistorischen Wert. Sie lassen sich dann aber nicht mehr als Kunst im engeren Sinn verständlich machen.". Entweder verstehe ich das nicht, oder der Autor versteht Kunst doch nicht: Die "Wenn nicht mehr… dann noch… dann aber…"-Beziehung könnte man ergänzen: "Und wenn sie keinen historischen oder kulturhistorischen Wert haben, haben sie womöglich noch einen Heizwert. Sie lassen sich dann aber nicht mehr als Heizmaterial im engeren Sinn verständlich machen.".
Kunst im engeren Sinn ist nach Luhmann ("Die Kunst der Gesellschaft", 1995) durch gezielte menschliche Tätigkeiten, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind, determiniert (Kunst ist Kunst ist Kunst), und stellt ein funktionales Äquivalent zur alltäglichen Sprache als Kommunikation dar. Ich denke, daß das Überdauern von Kunstwerken immer durch Ansprechen geschieht, sowohl des Kunstwerks, als auch des Betrachters, solange ihre Existenz dauert, indessen sich ihr historischer oder kulturhistorischer Wert ändert: Ich möchte jetzt nicht unbedingt das Dutzendjährige Reich anführen, wo durchaus "ansprechende"/"ansprechbare" Kunstwerke plötzlich keinen historischen oder kulturhistorischen Wert mehr hatten, egal ob bei der Bücherverbrennung, bei Aufführungsverboten, oder der Ausstellung "Entartete Kunst". Kunstwerke versuchen jedoch immer anzusprechen, man muß sich nur bemühen ihre Sprache zu verstehen, wenn man sie nicht verstehen sollte. Die langweiligsten gemalten Blumensträuße Jan Breughels des Älteren (im Kunsthistorischen Museum Wien) sprechen den Betrachter an, wenn er sich darauf einläßt angesprochen zu werden, oder er selbst diese publikumswirksam anödenden Stilleben anspricht. Ansprechung bei Betrachtung ist keine Einbahnstraße. Es ist also bei (derzeit) "nur" historisch und kulturhistorisch wertvollen Kunstwerken ebendas gefordert, was der Autor in seinem Buch einfordert: Der Dialog zwischen Betrachter und Kunstwerk. Ebenso allerdings bei historisch und kulturhistorisch nicht wertvollen Kunstwerken, denn das historisch oder kulturhistorisch nicht wertvolle Kunstwerk von heute, kann das historisch oder kulturhistorisch wertvolle Kunstwerk von gestern gewesen sein (ich denke, diesen Zusammenhang mit der Vergangenheit eines Kunstwerks meinte Bertram), oder das historisch oder kulturhistorisch wertvolle Kunstwerk von morgen sein: Kunst ist Kunst, und wie es keine ehemaligen Olympiasieger gibt, da man immer Olympiasieger bleibt, bleibt auch immer ein Kunstwerk, das als solches von einem oder mehreren Betrachtern im Dialog mit dem Kunstwerk als solches erkannt wurde, ein Kunstwerk, und ist nicht gestern schon eines, heute noch eines, morgen keines, wird nicht aufgrund kontingenter historischer Imponderabilien und Moden zu Heizmaterial im weiteren Sinn.
"Wie man das Entstehen eines besonderen Kunstwerkes zurechnet - auf die Signale und Limitationen, die es selbst im Prozeß des Entstehens zu erkennen gibt, auf den herstellenden Künstler oder auf das Sozialsystem der Kunst mit seiner Themen- und Stilgeschichte, seinen Urteilsfestlegungen, seiner begleitenden Kunstkritik, die sich berufen fühlen mag, Geschichte zu machen - das ist im Grunde eine Frage zweiten Ranges, und hier mag die Soziologie anders urteilen als die Ästhetik. Entscheidend ist, daß, wie bei aller Kommunikation, die Differenz von Information und Mitteilung den Ausgangspunkt bildet, an den weitere Kommunikation künstlerischer oder sprachlicher Art anschließen kann. Was soll das?, das ist die Frage. Daß es darauf oft keine eindeutigen Antworten geben mag oder daß die Antworten im Laufe der Geschichte sich ändern, ist kein Einwand, sondern ist gerade für große, bedeutende Kunst typisch. Es geht nicht um ein Problem, das gelöst werden kann mit der Folge, daß es nachher kein Problem mehr ist; sondern es geht um die Provokation einer Sinnsuche, die durch das Kunstwerk selbst Beschränkungen, aber nicht notwendigerweise auch Ergebnisse vorgezeichnet erhält. Am Anfang ist die Differenz, der Einschnitt einer Form, die das weitere zu regulieren beginnt; und zwar einer Form, die Wahrnehmbares strukturiert und zugleich als "künstlicher" Einschnitt eine Differenz von Information und Mitteilung in die Welt setzt. Und selbst wenn die Form als Zufall, als vom Alltag nicht unterscheidbar, als nonsense eingeführt wird, bleibt um so mehr die Frage, warum gerade dies nun als Kunst produziert wird.
Die Differenz kann, einmal als Kunst gewollt und erkannt, nicht wieder verschwinden. Sie wird in der Kunst produktiv - oder nicht, trägt zur Autopoiesis der Kunst bei oder verschwindet im Kehrichtkübel der Müllabfuhr. Sie unterscheidet sich in jedem Falle vom Ingangsetzen einer sprachlichen Kommunikation dadurch, daß sie im Medium des Wahrnehmbaren oder Anschaulichen operiert, ohne die spezifische Sinnleitung der Sprache in Anspruch zu nehmen. Sie mag sich dabei sehr wohl sprachlicher Mittel bedienen, etwa als Dichtung, aber nur um in einer Weise aufzufallen, der nicht allein auf dem Verstehen des Gesagten beruht." Niklas Luhmann, Die Kunst der Gesellschaft, p. 44 f.
Die Impressionen der letzten Seite über Philosophie und Kunst ("… Erfahrung von Kunst.") erinnern mich daran, daß die intelligenteren Bücher über Kunstphilosophie doch eher von Kunsthistorikern geschrieben wurden (Hofmann, Panofsky, Gombrich, Wind, Didi-Huberman, Bredekamp, Belting, etc.).