Ich war schon von „Das magische Zaubertandem“ so begeistert und habe mich daher riesig auf die Fortsetzung gefreut. Die Autorin hat mich nicht enttäuscht und ich hatte wieder super witzige und gute Unterhaltung.
Es geht weiter mit den beiden Freundinnen Juno und Jojo und im zweiten Band müssen sie zuerst einmal ihre eigene Haut retten, weil sie die drei L's, Lena, Laura und Lara in eine ganz dumme Situation gebracht haben. Aber in solchen Fällen ist auf Jojos Patchworkfamilie und den französischen Au-pair Jungen Bruno Verlass. Natürlich hat auch Peggy Peppermint, das magische Zaubertandem der beiden Mädels, wieder so einige Aufträge zu erledigen und daher gibt es spannende Abenteuer und gefährliche Rettungsaktionen zu erleben. Wer also wissen will, was es mit einem Putzfrau-Vermieterin-Gespenst auf sich hat, warum die drei L's in einem Lebkuchenhaus festsitzen oder warum Lehrerin Häslichst strahlt, als hätte sie eine Lampe gefrühstückt, muss ganz dringend selbst lesen.
Der Schreibstil der Autorin liest sich locker, leicht und man fliegt fast durch die Seiten. Die 205 Seiten Text sind auf zwölf Kapitel aufgeteilt und durch eine angenehme Schriftgröße und integrierte Illustrationen, werden da bestimmt auch nicht so geübte Leser nicht überfordert. Ein kleines Problem könnten denen aber vielleicht stellenweise Brünos französischer Dialekt bereiten, den ich so liebe. Gut gefällt mir auch, dass in Beispielen aufgezeigt wird, wie die Fremdwörter eigentlich geschrieben werden und was sie bedeuten, sonst die Begriffe aber eben so dastehen, wie man sie ausspricht. Z.B. „Kontenoos“ eines von Brunos Lieblingswörtern „eigentlich Contenance“, also „Haltung bewahren“.
Die Charaktere sind herrlich gezeichnet und ich habe mich ja schon so auf ein Wiedersehen gefreut. Die ein bisschen verrückte Juno, die schon mal einen Winterstiefel und einen Turnschuh kombinieren kann und vor nichts Angst hat, ist mir schon im letzten Teil ebenso wie Jojo ans Herz gewachsen. Mein heimlicher Favorit ist eindeutig Bruno, der französische Au-pair Junge, der mich Tränen lachen lässt. Er soll eigentlich auf Jojo und ihre drei Brüder aufpassen, dabei kann es aber schon einmal passieren, dass er sagen muss „die Läusebuben, hab isch beinahe mal vergessen für fünf Minüt“ dafür hat er ein riesen Herz und kocht vor allem auch sehr gut. Da schmecken sogar Frikadellen vom Tofu Tier. Herrlich sind auch seine Verwechslungen bei den Redensarten, da wird aus „Töne spucken“, schon mal „Noten rülpsen“. Auch Junos Oma, die stets „aptudät und intatsch“ ist und mit Vorliebe im Internet googelt, ist ein Highlight und dürfte in der Geschichte nicht fehlen. Die Nebenrollen sind ebenfalls witzig besetzt, so z.B. Jojos Bruder Till, der am liebsten seine Popelsammlung umsortiert und den besonders schönen Exemplaren Namen wie Monsterschlonz oder Megamatsch verpasst. Tierische Unterstützung gibt es durch das Mopsschwein Grunzi und natürlich fehlt auch Brunos Hündchen Patata, „das schrecklische Kartoffeltier“, das sich so gern in Pfützen wälzt, nicht.
Toll finde ich den Zusammenhalt sowohl in der Patchworkfamilie, als auch bei Juno und Jojo. Die beiden sind inzwischen wirklich allerbeste Freundinnen geworden und Jojos Herzklammer greift daher auch nur noch ganz selten zu. Richtig super finde ich auch, dass die beiden sogar bei den drei gemeinen L's, die sie ja wirklich ganz fies ausgetrickst haben, sagen „Wir retten die jetzt halt, aber ich kann sie deswegen trotzdem nicht leiden, abgemacht!“
Das Cover mit dem Glitzer ist der absolute Hingucker und macht auf jeden Fall unglaubliche Lust auf das Buch. Auch die Illustrationen, die den Text ergänzen, sind liebevoll und detailliert und haben mir gut gefallen.
Alles in allem ein humorvolles, abenteuerliches Buch, das mit einer Prise Magie gewürzt, wirklich toll unterhält und von mir auf jeden Fall 5 Sterne erhält.
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