Unter den ‹Neo-Advaita› Lehrern gehört Werner Ablass nicht zu den Sanften und Behutsamen. Sein Stil ist bodenständig und direkt. Wo andere immer wieder darauf hinweisen, dass es sich bei allen gemachten Äusserungen lediglich um Fingerzeige und Konzepte handelt, die auf ein Zugrundeliegendes und nicht Nennbares verweisen, so hält Werner Ablass nicht mit konkreten Aussagen zurück: Es gibt keine Willensfreiheit. Es gibt Taten, aber keine persönlichen Täter. Alles ist determiniert und bereits abgelaufen. Bewusstsein ist alles, das Manifestierte eine Illusion. Die Essenz von allem ist Licht und Liebe. Um diese wahrzunehmen, bedarf es des Kontrastes, einer Welt der Dualität, bei der sich die Gegensätze die Waage halten. Hardcore Advaita also, auf den Punkt gebracht.
Mit seiner selbstsicheren Art, die keinen Zweifel daran lässt, dass er die ‹Wahrheit› auf seiner Seite weiss, entspricht Ablass sicher nicht dem gängigen Bild eines ‹Erleuchteten›, bei dem die Liebe, als proklamierte Essenz von allem, aus jeder Zeile spricht. Es scheint fast so, als wolle er sich mit seiner bisweilen forschen und aneckenden Art von der momentanen Esoterik-Szene mit ihren ritualisierten Satsangs und Guru-Verehrungen distanzieren und dem ganzen Boom um ‹Erleuchtung› den Nimbus des Mystischen und Ausserordentlichen nehmen.
Ablass scheut sich denn auch nicht seine Meinungen zu tagespolitischen Themen zu äussern, etwa zur aktuellen Migrationspolitik in Deutschland, dies eingedenk der Überzeugung, dass niemand persönlich dafür verantwortlich gemacht werden kann. Das scheint mir überhaupt ein Schwerpunkt bei Ablass zu sein, dass er sich seit seiner ‹Erweckung› bei Ramesh Balsekar zwar im non-dualen Bewusstsein verankert weiss, aber nicht den Anschein erwecken will, er lebe nun ausschliesslich in einer Welt ständiger Glückseligkeit und es gäbe keine Konflikte mehr mit der dualen Welt. Die Ecken und Kanten des konditionierten Verstandes sind immer noch da, oder zumindest Teile davon, aber es haftet ihnen sozusagen kein Leim mehr an.
Im letzten Kapitel des Buches beschreibt Werner Ablass einige typische Schwierigkeiten, die sich nach einer endgültigen Desillusionierung einstellen können. Dazu gehören ganz banale Dinge, wie etwa, dass man plötzlich viel mehr Zeit hat, weil vieles wegfällt, mit dem man früher intensiv beschäftigt war, z.B. mit der spirituellen ‹Weiterbildung›. Die Lücke muss nun anderweitig gefüllt werden. Oder der sich oftmals einstellende Drang zum Missionieren. Man möchte seine Erfahrung weitergeben, Vorträge halten, Bücher schreiben. Von diesem Zwang scheint auch Werner Ablass nicht ganz befreit. Er schreibt seine Bücher anscheinend im Nonstop-Modus. Zur Sprache kommen auch die in der Dekonditionierungsphase möglicherweise verbleibenden Ängste, die Einsamkeit und manches mehr. Kurz und gut: es steckt viel Material in dem Buch. Mag es möglicherweise mehr polarisieren als andere Advaita-Bücher, und mag manchem die Popularisierung der Advaita Philosophie hier etwas weit gediehen sein, auch was die ungeschminkte Sprache anbelangt, so wird man das Buch doch kaum unberührt und uninspiriert aus der Hand legen.
Lade die kostenlose Kindle-App herunter und lese deine Kindle-Bücher sofort auf deinem Smartphone, Tablet oder Computer – kein Kindle-Gerät erforderlich. Weitere Informationen
Mit Kindle für Web kannst du sofort in deinem Browser lesen.
Scanne den folgenden Code mit deiner Mobiltelefonkamera und lade die Kindle-App herunter.
![Das Schicksal ist alles: Maximale Erfüllung deiner spirituellen, ideellen und materiellen Ziele durch die radikale Befreiung vom illusionären Eindruck persönlicher Täterschaft von [Werner Ablass]](https://m.media-amazon.com/images/I/41pZGNPGSWL._SY346_.jpg)
Dem Autor folgen
Ein Fehler ist aufgetreten. Wiederhole die Anfrage später noch einmal.
Informationen zum Autor
Folge Autoren, um Neuigkeiten zu Veröffentlichungen und verbesserte Empfehlungen zu erhalten.
Kundschaft, die dieses Buch gelesen hat, liest auch
Seite 1 von 1 Zum AnfangSeite 1 von 1
Spitzenbewertungen aus Deutschland
Derzeit tritt ein Problem beim Filtern der Rezensionen auf. Bitte versuche es später erneut.
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 11. November 2018
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 3. September 2017
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 19. Dezember 2020
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 28. Juli 2017
