Neu:
17,90€17,90€
GRATIS Lieferung:
Donnerstag, 30. Mär.
Versand durch: Amazon Verkauft von: Amazon
Gebraucht kaufen 9,94 €
Andere Verkäufer auf Amazon
& Kostenlose Lieferung
95 % positiv in den letzten 12 Monaten
+ 1,12 € Versandkosten
90 % positiv in den letzten 12 Monaten
+ 1,19 € Versandkosten
95 % positiv in den letzten 12 Monaten

Lade die kostenlose Kindle-App herunter und lese deine Kindle-Bücher sofort auf deinem Smartphone, Tablet oder Computer – kein Kindle-Gerät erforderlich. Weitere Informationen
Mit Kindle für Web kannst du sofort in deinem Browser lesen.
Scanne den folgenden Code mit deiner Mobiltelefonkamera und lade die Kindle-App herunter.

Mehr erfahren
1989: Tagebuch der Friedlichen Revolution - 1. Januar bis 31. Dezember Gebundene Ausgabe – 11. März 2014
Erweitere deinen Einkauf
- Seitenzahl der Print-Ausgabe287 Seiten
- SpracheDeutsch
- HerausgeberTvR Medienverlag Jena
- Erscheinungstermin11. März 2014
- Abmessungen15.1 x 3 x 23.6 cm
- ISBN-10394043115X
- ISBN-13978-3940431158
Produktbeschreibungen
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Produktinformation
- Herausgeber : TvR Medienverlag Jena; 1. Edition (11. März 2014)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 287 Seiten
- ISBN-10 : 394043115X
- ISBN-13 : 978-3940431158
- Abmessungen : 15.1 x 3 x 23.6 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 793,709 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 268 in Politik der DDR (Bücher)
- Nr. 307 in Wiedervereinigung (Bücher)
- Nr. 121,422 in Film, Kunst & Kultur (Bücher)
- Kundenrezensionen:
Kundenrezensionen
Kundenbewertungen, einschließlich Produkt-Sternebewertungen, helfen Kunden, mehr über das Produkt zu erfahren und zu entscheiden, ob es das richtige Produkt für sie ist.
Um die Gesamtbewertung der Sterne und die prozentuale Aufschlüsselung nach Sternen zu berechnen, verwenden wir keinen einfachen Durchschnitt. Stattdessen berücksichtigt unser System beispielsweise, wie aktuell eine Bewertung ist und ob der Prüfer den Artikel bei Amazon gekauft hat. Es wurden auch Bewertungen analysiert, um die Vertrauenswürdigkeit zu überprüfen.
Erfahre mehr darüber, wie Kundenbewertungen bei Amazon funktionieren.-
Spitzenrezensionen
Spitzenbewertungen aus Deutschland
Derzeit tritt ein Problem beim Filtern der Rezensionen auf. Bitte versuche es später erneut.
Vera Lengsfeld erzählt in ihrem Tagebuch der friedlichen Revolution die Geschichte des letzten Jahres des sozialistischen Ostblock. Vom ersten Jänner des Jahres bis zum 31. Dezember 1989 notiert sie im Stil eines Tagebuches Ereignisse die an diesem Tage passiert sind, und die die Verfallserscheinungen des Sowjetreiches dokumentieren. Lengsfeld gehörte selbst zu den Oppositionellen in der sogenannten DDR (nach der Wiedervereinigung gehörte sie dem deutschen Bundestag an). Den Schwerpunkt der Tagebucheintragungen bilden deshalb auch die Ereignisse im sozialistischen Deutschland. Aber auch Entwicklungen in anderen Ostblock-Staaten werden immer wieder erwähnt. Die Ereignisse in Ungarn, der Abbau des Eisernen Vorhanges durch die (noch kommunistische) Regierung Ungarns, spielen dabei eine besondere Rolle. Hier ist der unmittelbare Bezug zum sozialistischen Deutschland gegeben, weil die Meldungen aus Ungarn, die über Westfernsehen auch in der „DDR“ Verbreitung fanden, in vielen Bürgern dieses Landes die Hoffnung schürten, über das sozialistische Bruderland einen Weg in die Freiheit zu finden.
Ein kleiner historischer Fehler ist der Autorin aber doch passiert, nämlich beim 19. August des Jahres 1989. Es ist der Tag des „Paneuropäischen Picknicks“. Lengsfeld notiert: „Als Otto von Habsburg und Imre Poszgay nach einer Pressekonferenz am Tor eintreffen, fanden sie bereits eine unübersichtlich gewordene Situation vor.“ Tatsächlich waren die beiden Schirmherren des Picknicks selber zu Hause geblieben. (Mehr zum „Paneuropäischen Picknick“ bringt diese Ausgabe von „Paneuropa Österreich“ in verschiedenen anderen Artikeln.)
Neben den chronistischen Eintragungen, die das Buch zu einem kleinen Nachschlagewerk über das Ende der „DDR“ machen, sind es vor allem die inhaltlichen Anmerkungen der Autorin zu einzelnen Ereignissen, durch die das Werk zu einem spannenden politischen Buch wird. So wird die Brutalität des real existierenden Sozialismus und die Verrohtheit seiner Funktionäre mit einer Anmerkung über die Jugendgefängnisse unterstrichen. Demnach waren 30 Prozent der Insassen dieser „Jugendwerkhöfe“ Kinder von Funktionären, die mit ihrem Elternhaus nicht zurecht kamen. Ein zweites Beispiel dafür ist die Beschreibung der Lage der Gastarbeiter. So mußten vietnamesische Gastarbeiterinnen, die schwanger wurden, abtreiben. Es gab auch Zwangssterilisationen.
Mit einer Reihe von Beispielen zeigt Lengsfeld die unterschiedlichen Welten von Politfunktionären und Oppositionellen auf. Das betrifft nicht nur die Lage in der „DDR“ selbst, wo die verschiedenen Oppositionsgruppen kaum imstande sind strategische politische Ziele zu formulieren, und damit bis nach dem Fall der Mauer von der Nomenklatura immer wieder vorgeführt werden. Auch ein Staatssekretär aus der BRD, der eine Veranstaltung des Neuen Forums in der Gethesemanekirche besucht hält die Oppositionsgruppe für unprofessionell, unter anderem deshalb, weil nicht allen Besuchern der Versammlung der Aufruf des Neuen Forums zur Verfügung gestanden ist. Lengsfeld merkt dazu an: „Er konnte sich nicht einmal vorstellen, welche Schwierigkeiten es allein bedeutete, Papier zu beschaffen, geschweige denn an Vervielfältigungstechnik heranzukommen.“ Den Aktivisten bescheinigt der BRD-Beobachter einen Mangel an politischen Talenten.
Dies hatte die Nomenklatura der „DDR“ sehr wohl. Geschickt gelingt es ihr die Opposition auch nach dem Fall der Mauer noch auszutricksen, damit in verschiedenen Städten belastendes Material über die Arbeit der Stasi und der SED zu vernichten und vor allem das Vermögen der SED zu retten. Bis heute ist übrigens nicht geklärt wie hoch dieses Vermögen war und noch immer ist. Noch in den letzten Tagen des Dezember 1989 malt ihre Propagandamaschinerie mit einer offensichtlich selbst inszenierten Schmieraktion eine neonazistische Gefahr herbei und versucht auch die Opposition mit einem antifaschistischen Konsens hinter die Führungsrolle der Partei zu bringen. Die SED-Genossen prägen bereits damals den Begriff der „Einheitsfront gegen rechts“. Parallelen zum heutigen Zustand der Bundesrepublik Deutschland dürfen gezogen werden.
Wie wenig der freie Westen noch bis spät in das Jahr 1989 mit dem Aufbegehren der Bürger des sowjetischen Ostblocks anfangen konnten, zeigen zahlreiche Eintragungen im Tagebuch. Noch am 25. November (also bereits nach dem Fall der Berliner Mauer) schloß die österreichische Bundesregierung mit der SED-Regierung der „DDR“ eine Vereinbarung über eine Erweiterung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Am 30. November erklärt der französische Staatspräsident Francois Mitterand: „Frankreich will für die DDR ein richtiger Partner sein.“ In der BRD werden 1989 noch Initiativen gestartet um das Wiedervereinigungsgebot in der Präambel des Grundgesetzes zu streichen und stattdessen die Staatsbürgerschaft der „DDR“ anzuerkennen. Noch im Mai macht der SPD-Politiker Karsten Voigt Urlaub gemeinsam mit dem Politbüro-Mitglied Egon Krenz, FDP-Minister Otto Graf Lambsdorff versichert Erich Honecker keine Sympathie für die Opposition in Honeckers „Staat“ zu haben. Als dort eine sozialdemokratische Partei gegründet wird zeigt die SPD in der BRD kein Interesse daran, Fraktionsvorsitzender Hans-Jochen Vogel erklärt die SED als einzigen Gesprächspartner.
Lengsfeld schreibt über die lange Ignoranz westlicher Medien gegenüber den Ereignissen im Ostblock, bringt Zahlen über Geldflüsse von Ost nach West, die nicht nur in die kommunistische Partei sondern auch in die Friedensbewegung gingen, berichtet über die Fraktionsbildung durch Boris Jelzin im sowjetischen Volksdeputierten-Kongreß, was weit über die von Gorbatschow geplanten Veränderungen hinausgeht (wird Jelzin deshalb als Chaot dargestellt, während Gorbatschow im Westen noch immer Heldenstatus hat?), und belegt die katastrophale wirtschaftliche Situation des sozialistischen Deutschland, das im Westen immer noch als siebentgrößte Wirtschaftsmacht gesehen wird.
Über die heute regierenden 68er schreibt Vera Lengsfeld: „Abgesehen von der aufzuklärenden Frage, welche Aktivitäten in Westdeutschland und Westberlin eigentlich direkt oder indirekt von der SED bezahlt wurden, ist das große Problem der 68er, dass ihre Idole kommunistische Massenmörder waren und sie die beste Demokratie, die Deutschland je hatte, durch einen Sozialismus nach chinesischem, kambodschanischem oder albanischem Vorbild ersetzen wollten. Die tief sitzende Affinität vieler 68er, die heute in Schlüsselpositionen sitzen, zum sozialistischen System und seinen geistigen Wurzeln lähmt Deutschland bis heute.“